Prolog

 

 

Südbayern, dort, wo es beginnt, sanft hügelig zu werden, wo bei klaren Sichten die Alpen den Horizont säumen, das ist das Land, das ich liebe. Wo sonst findet man „auf einem Haufen“ so viel landschaftliche Schönheit, dabei Ruhe und stellenweise Einsamkeit. Wo noch wird in so reichem Maße Kultur und gelebte Tradition aufrechterhalten. Es ist ein wunderbares, abwechslungsreiches Land.

Was aber macht die Schönheit, das Außergewöhnliche dieser Landschaft aus? Es ist ihre Struktur: von idyllischen Hügeln, Seen bis zu schroffen Felswänden, von Wäldern, Wiesen, Weiden zu Weilern, Dörfern und Städten. Es sind ihre Menschen, die bodenständig und gelassen wirken.

 

Ich habe mir vorgenommen, dieses Land näher kennen zu lernen. Und wie lernt man ein Land besser kennen, als wenn man es erwandert.

Langsam wollte ich es angehen, denn eine mehrtägige Wanderung habe ich seit meiner Pfadfinderzeit nicht mehr gemacht. Und steil sollte es beim ersten Mal auch noch nicht werden.

Also orientierte ich mich an der Route des Prälatenweges von Marktoberdorf bis Kochel am See, eine Wanderstrecke von etwa 150 km.

Warum der Prälatenweg? Erstens fand ich davon eine gute Beschreibung, zweitens wurde er als nicht schwierig beschreiben, drittens hatte ich die Chance, von West nach Ost laufend, immer die Berge vor mir zu sehen. Acht Tage hatte ich dafür geplant.

 

Da ich Freunde in Bad Wörishofen habe, startete ich meine Wanderung von dort.

 

Albert hatte mir angeboten, das Auto bei ihm abzustellen und nicht auf einem fast öffentlichen Parkplatz zu lassen. Anneliese und er hatten mich am Abend zuvor zum Essen eingeladen. Bei Meeresfrüchten auf Chicoree war es ein fröhliches, gemütliches Zusammensein.

 

 

Mit den besten Wünschen für ein gutes Wanderwetter und ausreichend Kondition wurde ich zum Hotel zurückgebracht.

 

 

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